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Lars Sobiraj
Guest
In Kanada hat man mehrere Mitglieder einer IPTV-Gruppe wegen diverser Delikte verhaftet. Es bleibt abzuwarten, ob die Nutzer belangt werden.
Die Vorwürfe gegen die Anbieter des illegalen IPTV-Dienstes lauten Verdacht auf Signaldiebstahl (mittels Cardsharing), Betrug und Geldwäsche. Beamte der Provinzpolizei von Québec führten diese Woche Razzien gegen mutmaßliche Mitglieder einer in Kanada tätigen IPTV-Piratengruppe durch. Die Durchsuchungen fanden in Laval, Saint-Eustache, Longueuil, Brownsburg-Chatham und Gatineau statt.
Durchsuchungen in fünf Gemeinden
Mindestens fünf Personen hat man wegen des Verkaufs der Set-Top-Boxen und der Umleitung der Programme mehrerer TV-Sender festgenommen. Ein Hauptverdächtiger, gegen den man in einer früheren Aktion ermittelt hat, befand sich zum Zeitpunkt der IPTV-Razzia im Ausland.
Die Aktion folgt auf eine Strafanzeige, die von Unternehmen wie Bell, Videotron und Rogers eingereicht wurde. Im Mai 2023 hatte die Sondereinheit der Polizei in einer ersten Durchsuchungsphase Beweismaterial gesammelt und Sperrverfügungen für Bankkonten des Hauptverdächtigen Eric Grenier beantragt.
Betreiber pflegte enge Kontakte zu den Hells Angels
„Wir sprechen hier von mehr als 7.000 Abonnenten über eine monatliche Zahlung„, sagte Leutnant Danny Laflamme vom Büro für die Wiedererlangung krimineller Vermögenswerte der Sûreté du Québec.
Der Hauptverdächtige und mutmaßliche Betreiber von Arubox TV gilt als jemand, der laut der kanadischen Presse enge Kontakte zu den Hells Angels gepflegt haben soll. Die Behörden nehmen an, dass die Hells Angels durch die Umleitung der Fernsehsignale einen Anteil der erzielten Gewinne erhielten. Die Polizei hat schon in den letzten Monaten vermehrt eine Verteilung der illegalen Aktivitäten dieser Gruppierung festgestellt. Dabei geht man allen möglichen Geschäften nach, die lukrativ sein könnten.
Ein IPTV-Abo kostete etwas über 17 Euro
Ein Geschäftspartner vertrieb parallel dazu in ganz Kanada seine eigenen Geräte unter dem Namen Stocker IPTV. Ein monatliches Abonnement von 25 Kanadischen Dollar für den Kauf einer illegalen Set-Top-Box, die auf der Arubox.TV-Website für bis zu 300 $ pro Stück verkauft wurde, ermöglichte einem Kunden den Zugang zu 3.500 TV-Kanälen aus Quebec, Kanada und den USA. Den Verdächtigen gelang es, die Signale per Zentralcomputer umzuleiten, indem sie sie an die zahlreichen Set-Top-Boxen weiterverteilten, die mit der IPTV-Technologie einzeln verkauft wurden.
Einnahmen von zwei Millionen Kanadischen Dollar pro Jahr
Die Ermittler schätzen, dass die Masche der beiden Unternehmen ihren Besitzern seit fast vier Jahren jährlich mehr als 2 Millionen Dollar einbringen konnte. Dabei ist der gewinnbringende Verkauf von Hunderten illegaler Set-Top-Boxen noch nicht mitgerechnet.
„Es handelt sich in der Regel um gewaltlose Verbrechen. Die Gerichte gehen also sehr milde mit diesen Leuten um. Und die Einnahmen sind gigantisch„, kommentierte André Gélinas, ehemaliger Detective Sergeant in der Abteilung für kriminalistische Aufklärung der
„Es handelt sich in der Regel um gewaltlose Verbrechen. Die Gerichte gehen also sehr milde mit diesen Leuten um. Und die Einnahmen sind gigantisch„, kommentierte André Gélinas, ehemaliger Detective Sergeant in der Abteilung für kriminalistische Aufklärung der Service de police de la ville de Montréal (SPVM).
7.000 IPTV-Kunden warten, ob sie auch belangt werden
Die 7.000 Abonnenten von Arubox TV und Stocker IPTV sind nicht Gegenstand der strafrechtlichen Ermittlungen. Zumindest jetzt noch nicht. Sie haben die Anweisung der Polizei, ihre Set-Top-Boxen zu entsorgen und die Nutzung der illegalen Signale einzustellen. Man fordert die Abonnenten auf, ihr Endgerät bei einer offiziellen Abgabestelle des Quebecer Recyclingprogramms für elektronische Produkte abzugeben. Ob die Nutzer später noch mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen müssen, bleibt somit abzuwarten. Bleibt zu hoffen, dass sie anonym gezahlt und den Dienst ausschließlich mit einem VPN* genutzt haben.
Die Ausstrahlung der Sendungen lief über die beiden IPTV-Boxen Z11 Android Formuler Pro4k und Z11 Android Formuler Pro Max 4k (siehe Foto links). Diese werden in zwei verschiedenen Ausführungen für rund € 150 bzw. 170 Euro an das deutsche Publikum verkauft. Unter anderem bei Kleinanzeigen.de, Amazon, SatKing.de und bei diversen anderen Online-Shops. Die zweisprachige Website des illegalen Dienstes ist übrigens unter der URL arubox.tv weiterhin erreichbar.
Tarnkappe.info
Der Artikel Fünf Mitglieder einer IPTV-Gruppierung verhaftet erschien zuerst auf Tarnkappe.info
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