Incognito Market: Admin erpresst Verkäufer und Nutzer

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Lars Sobiraj

Guest
Incognito Market

Aufruhr im Darknet. Der Admin vom Incognito Market droht allen Nutzern mit der Veröffentlichung ihrer Transaktions- und Nachrichtenhistorie.

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Der Incognito Market erinnert vom Aufbau an den berühmten Silk Road-Marktplatz. Dessen Admin Pharaoh drängt seine Anbieter und Nutzer zu zahlen, um Leaks von Nachrichten, ihrem bisherigen Transaktionsverlauf und anderen Details an die Polizei zu vermeiden.

Incognito Market kassiert gleich dreifach ab​


Der mehrsprachige Incognito Market, der seit mehr als einem Jahr in Betrieb ist, ermöglichte seinen Nutzern eine Vielzahl illegaler Online-Aktivitäten, während ihre Identität geheim gehalten wurde. Dazu gehört die Beschaffung von Drogen, Hacking-Tools und anderen Gegenständen. Anfang dieses Monats gerieten die Plattform und ihre Nutzer jedoch in Schwierigkeiten, da es sich offenbar um einen Exit-Scam handelte. Dabei schließt der Betreiber seinen illegalen Marktplatz und behält einfach alle offenen Treuhand-Gelder ein.


Überraschung, Admin Pharaoh will jetzt noch mehr abkassieren.

Nutzer des Forums Reddit meldeten sich zu Wort und erklärten, dass ihre Transaktionen nicht durchgeführt wurden. In einer Nachricht des Administrators des Marktes behauptete dieser anfangs, dass Änderungen am Abhebungssystemen angeblich für die ausbleibenden Transaktionen und andere Fehler verantwortlich waren. Einem Redakteur bot der Admin an, ihm Geld zu bezahlen, damit er aufhört, über den Incognito Market zu berichten. Zahlreiche User bei Reddit beklagen sich, denn die ausstehenden Transaktionen an die Kunden hat der Betreiber nie durchgeführt.

Lösegeldforderung wird sich am 01. April verdoppeln​


In der neuesten Nachricht droht der Administrator ehemaligen Verkäufern (Vendoren) des Marktes mit der Preisgabe ihrer Transaktionen und anderer Daten. Dies können sie nur verhindern, wenn sie sich bis zum 01. April auf seine Whitelist setzen lassen. Dafür müssen sie allerdings bezahlen. Er droht die Datenbank mit 557.000 Bestellungen und 862.000 Wallet-Adressen aus Transaktionen Ende Mai zu veröffentlichen. Wirklich sicher ist nur, wer per beim Incognito Market ausschließlich mit Monero bezahlt und auch sonst keine Daten angegeben hat.

Incognito Market
Grün = Händler hat bezahlt. Rot = Händler & Kundendaten gehen Ende Mai an die Behörden.

Doch ob die Daten der Verkäufer auf dieser Liste stehen, liege ganz bei den Betroffenen, heißt es nun. Am 01. April sollen sich die Preise für die Whitelist sogar noch verdoppeln. Je nach Umfang sollen die erpressten Verkäufer zwischen 100 und 20.000 US-Dollar bezahlen. Umso aktiver sie beim Incognito Market waren, umso höher ist die Lösegeldforderung. Es gibt sogar eine Grafik mit den aktivsten Verkäufern, die darüber Auskunft gibt, ob die Verkäufer bereits ihr Lösegeld bezahlt haben oder nicht. Wessen Name mit der roten Farbe hinterlegt ist, würde sich um die Privatsphäre seiner Kunden keine Gedanken machen, droht der Admin. Natürlich will er die Verkäufer damit zusätzlich unter Druck setzen, zumal die meisten mit dem gleichen Namen auch in anderen Handelsplätzen aktiv sind.

Zudem richtet Admin Pharaoh eine weitere Whiteliste ein. Er will so richtig abkassieren. Diesmal sollen die Käufer dafür bezahlen, damit er ihre Identität vor einer Aufdeckung schützt. Der Marktplatz Incognito Market ist zwar außer Funktion aber weiterhin über das Tor-Netzwerk erreichbar.

Eine alte Masche aufgewärmt und verfeinert​


Die Vergangenheit sei voller Beispiele für vergleichbare Betrügereien beim Ausstieg der Betreiber. Früher oder später passiere das bei jedem illegalen Marktplatz, sofern sie nicht von den Behörden hoch genommen werden. Dies sagte Brett Johnson, ein verurteilter Cyberkrimineller, der vor vielen Jahren die illegale Community Shadowcrew aufgebaut hat. „Die Wahrheit über Darknet-Märkte? ALLE machen einen Exit Scam. Die einzige Frage ist, ob es den Strafverfolgungsbehörden gelingt, den Markt zu schließen und seine Betreiber zu verhaften, bevor der Exit-Betrug stattfindet.

Die Nutzer fragen sich derweil, ob Archetyp trotz der bisher stabilen Laufzeit ohne Zwischenfälle der nächste Online-Shop nach dem Incognito Market sein wird, bei dem man einen Exit Scam durchführt.

Tarnkappe.info

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