Singapur: 126 DNS-Sperren an einem Tag erlassen

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Lars Sobiraj

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Singapur

Der Oberste Gerichtshof von Singapur hat die Sperrung von 26 illegalen Streaming-Sites und mehr als 100 zugehörigen Domains angeordnet.

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Die Sperren in Singapur betreffen Webseiten, die für die Verbreitung illegaler Streaming-Inhalte verantwortlich sind. Die Anordnung erfolgte zeitgleich mit einer Kampagne der Asia Video Industry Association’s Coalition Against Piracy und ihrer Mitglieder gegen die Online-Piraterie in der Region.

Singapur setzt im Kampf gegen Online-Piraten auf DNS-Sperren​

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BBC Studios, LaLiga, die Premier League und TVB International beantragten die Sperren. Im März hatte die Premier League mit Erfolg eine ähnliche Anordnung in Singapur erwirkt. In den letzten Jahren wurden Hunderte von illegalen Streaming-Websites und Hunderte weiterer zugehöriger Domains gesperrt. Diese bieten Zugang zu sehr beliebten Programmen, einschließlich Premium-Sport, Dramen und Unterhaltung an. Singapur ist bekannt für seine drakonische Strafen bei Drogenbesitz. Oder beispielsweise für die Idee, während der Covid-Pandemie Einreisende mithilfe von elektronischen Armbändern 24/7 überwachen.

Laut einer im Februar 2024 veröffentlichten Studie des Beratungsunternehmens Cyberstronomy, die eine von ScamAdviser durchgeführte technische Bewertung zusammenfasst, besteht für die Nutzer der 25 wichtigsten illegalen Sport-Streaming-Seiten in Singapur eine 48%ige Chance, einer Cyber-Bedrohung ausgesetzt zu sein. Das mag stimmen. Das ist aber für die Content-Industrie gleichzeitig stets das Totschlagargument, weil sie sonst kaum eines für ihre Argumentation anführen können.

Singapur, 926.tv
Aufforderung einer Piraten-Website in Singapur, ein Plug-in für Flash zu installieren.

Die Risiken für Verbraucher im Detail​

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Die relativen Risiken basierten auf einer ungewichteten Bewertung der von ScamAdviser identifizierten Betrugsmerkmale, einschließlich der Verwendung von DNS-Registrierstellen, die bekanntermaßen mit Betrugsseiten in Verbindung gebracht werden, und hoher Alexa-Bewertungen trotz neuer Registrierung.

In einer Zusammenfassung der Studie heißt es, dass unter den drei beliebtesten illegalen Streaming-Geräten (ISDs), die von Verbrauchern in Singapur genutzt werden, eine Reihe bösartiger Anwendungen identifiziert wurden. Dabei entdeckte man bis zu 243 Malware-Quellcodes in 115 .apk-Dateien.

Auch die Werbung hat man auf denselben 25 illegalen Streaming-Seiten gemessen. Nach zehnmaligem Betrachten jeder Seite stellten die Prüfer fest, dass die Mehrheit (54 %) der angezeigten Anzeigen hochriskant sind. Bei mehr als einem Drittel aller 100 Seitenaufrufe sahen die Verbraucher derart hochgradig riskanten Tabs bzw. Banner.

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Zu den weiteren Bedrohungen gehören gefälschte Streaming-Plattformen, die legitime Plattformen aus Singapur imitieren. Dazu die Verbreitung von Malware, Phishing, Identitätsdiebstahl, Kreditkartenbetrug und Ausbeutung von Nutzerdaten.

Die komplette Studie kann man von hier von der Seite von SSRN herunterladen. Wer sich nicht vorschreiben lassen will, welche Seiten sie oder er besucht, kann dafür ein VPN* oder ein Proxy einsetzen. Beides umgeht die Sperrmaßnahmen, die die Internet-Provider im Namen der Rechteinhaber umsetzen müssen.

Tarnkappe.info

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