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Lars Sobiraj
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Eine Studie der Alliance for Creativity and Entertainment ergab, dass von Piraten-Websites das größte Risiko einer Malware-Infektion ausgeht.
Eine aktuelle Studie im Auftrag der ACE ergab, dass Piraterie-Websites das höchste Risiko für Malware-Infektionen bei Verbrauchern in Indien darstellen. Die Ergebnisse sind aber wahrscheinlich auf die meisten anderen Nationen übertragbar. Doch im Gegensatz zu anderen Ländern betrifft in Indien fast drei Viertel (74,05 %) des Datenverkehrs mobile Geräte. Die Cyberkriminellen haben sich laut der Studie längst auf diese speziellen Bedingungen eingestellt. Sie bieten speziell auf Smartphones abgestellte Schadsoftware an.
Studie zeigt die Risiken des WWW auf
Die Studie ergab im Detail, dass Verbraucher den Zugriff auf Piraterie-Websites als das größte Risiko einer Malware-Infektion wahrgenommen haben (59 %). Das relative Risiko des Herunterladens von Malware von Piraterie-Websites sei somit mehr als doppelt so hoch, als bei Mainstream-Websites. Piraterie-Websites stellen für indische Verbraucher ein 59 %iges Risiko einer Malware-Infektion dar. Bei Bannern für Erotik-Seiten waren es 57 % und bei denen von Sportwetten und Online-Casinos 53 %.
Die Ergebnisse der Studie „The Piracy-Malware Nexus in India: A Perceptions and Experience and Empirical Analysis“ sind öffentlich verfügbar. Dise hat die ACE am 19. März während eines Anti-Piraterie-Seminars vorgestellt. Das Seminar fand in Mumbai statt. Den Bericht verfassten Dr. Paul Watters, außerordentlicher Professor für Cybersicherheit an der La Trobe University in Melbourne, Professor Manish Gangwar und Shruti Mantri vom ISB in Hyderabad.
Illegale Streamingseiten als große Quelle für Malware
„Piraterieseiten sind zu einer wichtigen Quelle für die Verbreitung von Malware geworden.“ Dies sagte Brijesh Singh, Hauptsekretär des Ministerpräsidenten von Maharashtra und Hauptredner des Seminars. „Wenn Verbraucher auf eine Piraterie-Website zugreifen, sehen sie sich nicht nur einen Raubkopienfilm oder eine Fernsehsendung an. Sie kompromittieren ihr Gerät und Ihr Gerät ist Ihr „zweites Ich“. Es enthält Ihre Identität, Ihre Bankdaten und Informationen zu Ihren Freunden und Ihrer Familie. Was seit vielen Jahren vermutet wurde, wurde nun in diesem Bericht dargelegt, der hoffentlich ein Ausgangspunkt für Veränderungen ist.“
„Die Forschungsergebnisse stimmen mit den Beobachtungen von ACE über die Jahre überein. Der Zugriff auf Raubkopien im Internet birgt für Verbraucher ein großes Risiko von Betrug und stellt eine Bedrohung für die Sicherheit ihrer privaten Daten dar“, sagte Karyn Temple, Senior Executive Vice President und Global General Counsel für die Motion Picture Association.
Junge Surfer nutzen Piratenseiten intensiv, sind aber schlechter in Bezug auf Cyberrisiken aufgeklärt
Die Studie ergab außerdem, dass Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren häufiger auf Piraterie-Websites zugreifen. Sie verfügen dummerweise über das geringste Bewusstsein für Cyberrisiken. Malware und Phishing gehörten zu den Cyberrisiken, die in der Studie im Zusammenhang mit Piraterie-Websites und -Diensten identifiziert wurden. Dies könne zu Identitätsdiebstahl führen und Verbraucher Datenschutzverletzungen, einschließlich der Datenextraktion, aussetzen.
„Junge Menschen in Indien werden von Cyberkriminellen ins Visier genommen, die das falsche Versprechen kostenloser Unterhaltung machen und gleichzeitig versuchen, ihre Identität – und ihr Geld – zu stehlen“, sagte Watters. „Die Studienergebnisse bestätigen das Bewusstsein für die Problematik des Zusammenhangs zwischen Piraterie und Malware, aber eine stärkere Ausstattung der Strafverfolgungsbehörden in Indien speziell für den Umgang mit digitaler Piraterie ist die wichtigste Möglichkeit, junge Menschen vor ungeheuerlicher Malware zu schützen.“
Studie: Indische Regierung soll aktiv werden
Um das Verbraucherrisiko und den Konsum von Raubkopien zu verringern, forderten die Autoren der Erhebung die indische Regierung auf, aktiv zu werden. Man solle Maßnahmen zur Bekämpfung digitaler Kriminalität in Indien priorisieren. Dies soll durch gezielte Schulungen der Verbraucher und mehr Ressourcen für Strafverfolgungsbehörden geschehen. Man will vor allem die jüngsten Nutzer des WWW schulen, um sie auf die bestehenden Gefahren hinzuweisen.
„Die Ergebnisse der Studie unterstreichen, wie wichtig es für die Regierung und die Content-Industrie ist, Internetnutzer auf die sehr realen Online-Risiken aufmerksam zu machen, denen sie beim Zugriff auf Piraterie-Websites und -Dienste ausgesetzt sind“, sagte Mantri. „Ich hoffe, dass unsere Ergebnisse die weniger erfahrenen Mitglieder der digitalen Gemeinschaft in die Lage versetzen, fundierte Entscheidungen zu treffen und sich vor den mit dem Internet verbundenen Risiken zu schützen.“
Wer sich für weitere Details interessiert, kann die englischsprachige Studie von hier herunterladen. Natürlich sollte man bei den Ergebnissen bedenken, dass sie eine Anti-Piraterie-Organisation in Auftrag gegeben und maßgeblich finanziert hat. An der Gefährdung durch offensichtlich rechtswidrige Seiten gibt es nichts zu rütteln. Doch bedenken muss man auch, der Abstand zur Gefährdung, die von anderen Quellen ausging, war mit gerade mal 2 % recht gering.
Tarnkappe.info
Der Artikel Studie: Piraterieseiten als größtes Verbraucherrisiko erschien zuerst auf Tarnkappe.info
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